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Zurück:6.1 Sollte ich einem Bettler Geld geben? Wie kann ich die Würde von Bedürftigen respektieren? Soll ich geben, ohne Fragen zu stellen? Wieso tut Gott nichts?
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Weiter:6.3 Wir können nicht alle Migranten aufnehmen, richtig? Ist es nicht besser, sie zurückzuschicken und dort vor Ort zu helfen? Sollten wir nicht lieber nach langfristigen Lösungen suchen?

6.2 Ich kann nicht allen helfen; wo ist die Grenze? Was ist Nächstenliebe? Wie viel sollte ich geben? Warum ist die Kirche so reich? Wir mein Geld gut verwendet? Was ist, wenn ich arm bin?

Armut und Solidarität - #YniGOD

“Denn für Gott ist nichts unmöglich” (Lk 1:37). Du bist nicht allein: Gott ist mit dir. Er lädt dich ein, auch das Unmögliche zu versuchen. Wenn nur einige Menschen dies tun, werden sie andere inspirieren. Keiner kann alleine alle Armut beseitigen, aber alle gemeinsam können wir es tun! Nächstenliebe ist jeder Akt der Liebe, der dazu beiträgt, das Wohlergehen unserer Mitmenschen zu fördern. Unabhängig davon, ob du reich oder arm bist, du hast trotzdem Zeit, Energie, Ideen, Liebe und Besitz, die du mit anderen teilen kannst. 

Anstatt zu fragen „Was ist genug?“ kannst du fragen „Wie viel kann ich geben?“. Nur du kannst entscheiden, wie viel du geben kannst. Der Großteil des “Reichtums” der Kirche besteht in Form von Infrastruktur und Land für Schulen, Krankenhäuer, Kirchen und andere karitative Einrichtungen. Wir sollten zwar immer darauf achten, dass unsere Spenden gut verwendet werden, jedoch sollte „deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut“ (Mt 6:3).

Frage nicht, wie viel du geben musst, sondern wie viel du geben kannst! Nächstenliebe bedeutet, sein Leben und nicht nur Geld zu teilen. Die Kirche nutzt ihren Besitz, um genau das zu tun.
Die Weisheit der Kirche

Was ist Nächstenliebe?

Nächstenliebe ist die theologische Tugend, durch die wir Gott über alles lieben und unseren Nächsten wie uns selbst, aus Liebe zu Gott. Jesus macht die Nächstenliebe zum neuen Gebot, zur Fülle des Gesetzes. Sie ist „das Band der Vollkommenheit“ (Kol 3:14) und die Grundlage der anderen Tugenden, denen sie Leben, Inspiration und Ordnung verleiht. Ohne Nächstenliebe „wäre ich nichts“ und „nützte es mir nichts“ (1Kor 13:1-3) [KKKK 388].

Was ist der Zweck von Privateigentum?

Der Zweck von Privateigentum besteht darin, die Freiheit und die Würde des Einzelnen zu gewährleisten, indem es ermöglicht, die Grundbedürfnisse seines Besitzers und anderer Bedürftiger zu befriedigen [KKKK 505].

Das sagen die Päpste

“ Man kann die Nächstenliebe nicht ohne zwischenmenschliche Beziehungen zu den Armen leben: mit den Armen und für die Armen leben. Die Armen sind keine Nummern, sondern Personen. Denn wenn wir mit den Armen leben, lernen wir, die Nächstenliebe im Geist der Armut zu praktizieren, und wir lernen, dass Nächstenliebe Teilen ist. In Wirklichkeit erweist sich nicht nur die Nächstenliebe, die nicht den eigenen Geldbeutel einbezieht, als falsche Nächstenliebe, sondern auch die Nächstenliebe, die nicht Herz, Seele und unser ganzes Sein einbezieht, ist eine Idee der Nächstenliebe, die noch nicht Wirklichkeit geworden ist. ” [Papst Franziskus, An die Caritas Internationalis, 27. Mai 2019].