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1.37 Kann uns das Leiden helfen, näher zu Gott zu kommen?

Das Böse und das Leiden

Leiden ist niemals eine persönliche Bestrafung von Gott: In der Tat ist er jedem, der leidet und trauert, sehr nahe. Das Leiden war nie Teil des Planes Gottes für die Welt, sondern kam als Folge der Erbsünde und des Falls der Menschen in die Welt. Um diese Situation zu ändern, war Jesus bereit, sein eigenes Leben am Kreuz aus Liebe für alle Menschen zu opfern. Er wurde von denselben Menschen gedemütigt und gefoltert.

Durch sein schreckliches Leiden eröffnete Jesus einen Weg zu Gott im Himmel. Wenn wir leiden, können wir versichert sein, dass wir mit Jesus vereint sind, der auch gelitten hat. Er hat sogar den Tod besiegt! Wenn wir ihn besser kennen lernen und in seiner Nähe bleiben, können auch wir Leiden und Trauer überwinden und in Gottes Gegenwart im Himmel eintreten. Durch die Vereinigung mit Jesus kann unser Leiden sinnvoll werden.

Jesu Leiden aus Liebe zu jedem rettet uns. Unser Leiden erhält Bedeutung, wenn wir es mit Jesus Gott opfern.
Die Weisheit der Kirche

Welche Bedeutung hat das Mitleid Jesu mit den Kranken?

Das Mitleid Jesu mit den Kranken und seine zahlreichen Heilungen von Krankheiten sind ein offensichtliches Zeichen dafür, dass mit ihm das Reich Gottes und folglich der Sieg über Sünde, Leiden und Tod gekommen ist. Durch sein Leiden und seinen Tod gibt er dem Leiden einen neuen Sinn: Vereint mit seinem Leiden, kann es zu einem Mittel der Läuterung und des Heils für uns und für die anderen werden. [KKKK 314]

Warum zeigte Jesus so viel Interesse an den Kranken?

Jesus kam, um Gottes Liebe zu zeigen. Oft hat er es dort getan, wo wir uns besonders bedroht fühlen: in der Schwächung unseres Lebens durch Krankheit. Gott will, dass wir an Leib und Seele gesund werden, dass wir darüber gläubig werden und das kommende Reich Gottes erkennen.

Manchmal muss man erst krank werden, um zu erkennen, was wir - gesund oder krank - mehr als alles brauchen: Gott. Wir haben kein Leben, außer in ihm. Deshalb haben Kranke und Sünder einen besonderen Instinkt für das Wesentliche. Schon im Neuen Testament suchten gerade die Kranken die Nähe Jesu; sie versuchten, „ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte“ (Lk 6,19). [Youcat 241]

Das sagen die Päpste

Die mit dem Erlöserleiden Christi verbundenen Leiden des Menschen [bilden] eine besondere Unterstützung für die Kräfte des Guten, weil sie dem Sieg dieser heilbringenden Kräfte den Weg eröffnen. [Papst Johannes Paul II., Salvifici Doloris, Nr. 27]