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2.4 Wie wird jemand Papst?

Die Kirche von heute

Wenn ein Papst stirbt oder zurücktritt, versammeln sich alle Kardinäle unter achtzig Jahren im Vatikan für das Konklave. Sie wählen einen neuen Papst aus ihren Reihen. Die Abstimmung wird fortgesetzt, bis jemand mindestens zwei Drittel der Stimmen erhalten hat. Er wird gefragt, ob er die Wahl zum Papst annimmt und - wenn die Antwort ja ist - welchen Namen er als Papst annehmen wird.

Weißer Rauch, der aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, zeigt, dass ein neuer Papst gewählt wurde. Der Papst wird dann auf dem Balkon der Basilika St. Peter mit den Worten „Habemus Papam!“ („Wir haben einen Papst!“) vorgestellt.

Der Papst wird von den Kardinälen bei einem Konklave in der Sixtinischen Kapelle gewählt. Er wird allen mit den Worten vorgestellt: Habemus Papam!
Die Weisheit der Kirche

Warum hat Christus die kirchliche Hierarchie eingesetzt?

Christus hat die kirchliche Hierarchie eingesetzt, um das Volk Gottes in seinem Namen zu weiden. Zu diesem Zweck hat er ihr Vollmacht verliehen. Die Hierarchie setzt sich zusammen aus den geweihten Amtsträgern: den Bischöfen, Priestern und Diakonen. Aufgrund des Weihesakramentes handeln die Bischöfe und die Priester bei der Ausübung ihres Amtes im Namen und in der Person Christi, des Hauptes. Die Diakone dienen dem Volk Gottes in der Diakonie (im Dienst) des Wortes, der Liturgie und der Liebe. [KKKK 179]

Wie zeigt sich die kollegiale Dimension des kirchlichen Amtes?

Nach dem Beispiel der zwölf Apostel, die von Christus miteinander erwählt und ausgesandt wurden, steht die Einheit der Mitglieder der kirchlichen Hierarchie im Dienst der Gemeinschaft aller Gläubigen. Jeder Bischof übt seinen Dienst als Glied des Bischofskollegiums in Gemeinschaft mit dem Papst aus und hat mit ihm teil an der Sorge für die Gesamtkirche. Die Priester üben ihren Dienst im Presbyterium der Teilkirche in Gemeinschaft mit ihrem Bischof und unter seiner Leitung aus. [KKKK 180]

Warum hat das kirchliche Amt auch einen persönlichen Charakter?

Das kirchliche Amt hat auch einen persönlichen Charakter, weil jeder kraft des Weihesakramentes verantwortlich ist vor Christus, der ihn persönlich berufen und ihm die Sendung erteilt hat. [KKKK 181]

Warum ist die Kirche keine demokratische Organisation?

Das Prinzip der Demokratie lautet: Alle Macht geht vom Volke aus. In der Kirche aber geht alle Macht von Christus aus. Deshalb hat die Kirche einen hierarchischen Aufbau. Gleichzeitig gab ihr Christus jedoch auch eine kollegiale Struktur.

Das hierarchische Element in der Kirche besteht darin, dass es Christus selbst ist, der in ihr handelt, wenn geweihte Amtsträger durch Gottes Gnade etwas tun und geben, was sie von sich aus nicht tun und geben könnten, d.h., wenn sie an Stelle Christi die Sakramente spenden und in seiner Vollmacht lehren. Das kollegiale Element in der Kirche besteht darin, dass Christus das Ganze des Glaubens einer Gemeinschaft von zwölf Aposteln anvertraut hat, deren Nachfolger unter dem Vorsitz des Petrusamtes die Kirche leiten. Von diesem kollegialen Ansatz her gehören die Konzilien unverzichtbar zur Kirche. Aber auch in den anderen Gremien der Kirche, in Synoden und Räten, können die Vielfalt der Geistesgaben und Universalität der Weltkirche fruchtbar werden. [Youcat 140]

Das sagen die Kirchenväter

Die gesegneten Apostel, welche die Kirche gegründet und gebildet haben, gaben das Bischofsamt in die Hände von Linus. Paulus nennt diesen Linus in den Briefen an Timotheus. Nach ihm folgte Anakletus; und nach ihm, an dritter Stelle der Apostel, wurde Klemens dem Bistum zugeteilt. [Hl. Irenäus, Gegen die Häresien, Buch 3, Kap. 3 (MG 7, 849)]